Saigon 4

Früh um 8 soll die Tour beginnen, bis endlich alle eingesammelt sind vergeht eine Ewigkeit, dann gehts in einem großen Reisebus im Zeitlupentempo durch die Rush Hour. Die Fahrt zum Tempel dauert ca. 2,5 Stunden, wird aber nicht langweilig, weil ich ganz vorne sitze und super Sicht habe. Im Laufe der Fahrt sehe ich einige kuriose Szenen, die ich aber leider nicht fotografieren kann, weil alles zu schnell geht:

  • Ein Typ hat wohl gerade frisches Gras gemäht und transportiert die Ernte auf seinem Roller. Offensichtlich hat er das Gras in mehreren Lagen rund um seinen Körper gebunden, so dass es aussieht, als würde ein riesiger Grashaufen mit einem Kopf obendrauf Moped fahren.
  • Ein anderer transportiert eine Kühl-Gefrierkombination hinten quer auf seinem Moped. Ich wundere mich, wieso er nicht nach hinten umkippt.
  • Der nächste grillt direkt am Strassenrand einen ganzen (!) Ochsen oder Wasserbüffel am Spiess.

Neben mir sitzt ein Japaner, dessen Namen ich nicht aussprechen kann und den ich auch gleich wieder vergessen hab. Wir unterhalten uns nett, er erzählt mir, dass er knapp 40km von Fukushima entfernt wohnt und jetzt umziehen will, weil er Angst um seine Kinder hat. Er verbringt seinen kompletten Jahresurlaub von 2 Wochen in Thailand und Vietnam und macht große Augen, als ich ihm mitteile, dass ich 6 Wochen Urlaub pro Jahr habe.
Er war wohl auch in der gleichen Maschine wie ich von Bangkok nach Saigon und sagt, er habe mich wiedererkannt. Von wegen für Asiaten sehen alle Europäer gleich aus.

Unterwegs machen wir bei einer Werkstatt für Behinderte halt, wo Agent Orange – Opfer Kunsthandwerk und allen möglichen Nepp herstellen. Das Zeug ist nicht so toll, aber das Schicksal der Leute ist böse und geht an die Nieren. Ich kaufe nur eine Kleinigkeit, lasse aber noch eine Spende da.

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