Kep 1

ich schlafe heute Nacht fantastisch. Es ist ruhig und angenehm kühl, da ich mir einen Bungalow mit Klimaanlage geleistet habe, eine gute Wahl bei den mörderischen Temperaturen. Heute früh schwinge ich mich gleich aufs Fahrrad und drehe eine Runde im Ort, ich bin auf der Suche nach den Überresten ehemaliger Luxusvillas, in denen die französischen Kolonialherren von damals ihre Sommerfrische verbracht haben. Tatsächlich finde ich einige Ruinen, komme aber nicht wirklich ran, um gute Bilder zu machen. Der Ausflug wird dann anstrengend, da die Küstenstraße wegen Dreharbeiten gesperrt ist und die Umleitung über mehrere steile Straßen führt, mir reichts dann irgendwann und ich fahre zurück.

Für den Rest des Tages miete ich mir einen Scooter, was meinen Aktionsradius erheblich vergrößert und fahre damit als erstes Ziel zu einer Pfefferplantage. Dort bekomme ich eine etwas kurze, dafür aber kostenlose und trotzdem sehr interessante Führung und weiss jetzt, wie Pfeffer wächst, wie er geerntet und weiterverarbeitet wird. Tatsächlich gehört der sog. Kampot-Pfeffer zu den besten Sorten der Welt, die Körner werden u.a. handverlesen und die Bezeichnung ‚Kampot-Pfeffer‘ dürfen nur Produkte tragen, die auch tatsächlich in einem relativ kleinen, räumlich begrenzten Gebiet um Kampot angebaut wurden. Laut den Guides ist das besondere an diesem Pfeffer nicht die Sorte, es sind gewöhnliche Pfefferpflanzen, die ursprünglich aus Indien stammen, was den Kampot-Pfeffer ausmacht, ist in erster Linie der spezielle Boden der Region und zu einem kleinen Teil das Klima.

Wie auch immer, die Kombination aus Kep-Krabben und Kampot-Pfeffer ist einmalig, weswegen ich auch heute abend wieder bei Holy Crab landen werde. Vorher fahre ich aber noch mit meinem Scooter durch die Gegend, hole mir dabei einen fetten Sonnenbrand (was für ein Anfängerfehler) und besuche ein paar Höhlen, von denen besonders die Batcave beeindruckt. Man steht völlig im Dunkeln und über einem zwitschern und flattern die Fledermäuse, ganz schön gruselig, zumal ich der einzige Besucher weit und breit bin. Danach mache ich Station am Bungalow, hole meine Wäsche ab, reibe mich mit der Lotion ein und warte die schlimmste Nachmittagshitze ab.

Abends dann wieder Holy Crab. Diesmal entscheide ich mich für in grünem Kampot-Pfeffer geschmorte Krabben und die sind nicht nur wesentlich besser zu zerteilen als die Fritierten von gestern, die schmecken auch nochmal besser, zum Reinlegen gut. Daran kann auch die Ratte, die über meine Füße rennt, während ich am Essen bin, nichts ändern. Ein toller Tag.

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