Caherdaniel – Sneem

Als ich aufstehe scheint die Sonne. Auch als ich gegen 9:00h aufbreche scheint die Sonne. Als ich ca. eine halbe Stunde unterwegs bin fängt es an zu regnen und hört nicht mehr auf. Das letzte was ich mir ohne Regenschleier anschaue ist ein alter Friedhof, danach sehe ich nicht mehr viel. Dementsprechend wenig kann ich über die Etappe berichten, ich kneife die Augen zu und marschiere weiter, immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, mich mal 5 Minuten unterzustellen und kurz Pause zu machen. Keine Chance. So laufe ich stoisch weiter und lande nach 4,5 Stunden ununterbrochenem durch den Regen marschieren in Sneem. Dort steuere ich das allererste Bed and Breakfast an und nehme ein Zimmer, mit 45,-€ ziemlich teuer, ist mir aber in dem Moment egal.

Eine Stunde später bin ich sauber, trocken und habe ein Cider am Hals, so sieht die Welt schon wieder besser aus. Unnötig zu erwähnen, dass kurz nachdem ich eingecheckt habe die Sonne rauskommt. Allerdings nur für eine kurze Zeit, dann regenet es wieder. Daniel ist auch da, 5 Minuten vor mir angekommen, wie mir der Wirt mitteilt: „there is another soaking wet german lad, he arrived a couple of minutes ago“.

Die Wettervorhersage für morgen sieht gut aus, aber erstmal abwarten. Ich überlege mir, ob ich die letzte Etappe, von Kenmare nach Killarney, auslassen soll, da sie zu einem großen Teil der ersten Etappe entspricht. Da ich ausserdem die beiden eingeplanten Puffertage nicht genutzt habe, würde ich so drei zusätzliche Tage gewinnen und könnte mir noch irgendeine andere Stadt anschauen.

Nach dem Abendessen (Fish and Chips) hat es endlich aufgehört zu regnen und ich erkunde den Ort. Irgendwie scheinen die hier keine einheimischen Promis zu haben, vor dem Restaurant steht ein Gedenkstein für Charles de Gaulle. Wieso auch immer. Viel mehr gibts nicht, noch eine Statue für irgendeinen Wrestler und die üblichen diversen Pubs. Einigermaßen eindrucksvoll ist aber der River Sneem, der mitten durch den Ort fließt und der dank der heutigen Regenfälle ziemlich angeschwollen ist.

Großartig ist auch der Inhaber des örtlichen Ladens, ein würdiger älterer Herr namens D.J. O’Sullivan, der sich meine Artikel in etwa 2 Sekunden anschaut und dann ohne eine Mine zu verziehen sagt „6 Euros please“. Ich hab nachgerechnet, stimmt bis auf den Cent.

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